Leitgedanken der Stadtkirche Germering

  • Das Pastoralkonzept unserer Stadtkirche Germering trägt bewusst den Titel „Leitgedanken".         
  • Diese sollen der Orientierung dienen und vor allem unsere Ziele benennen, 
  • ohne jedoch die dafür notwendigen Methoden zu beschreiben.

Präambel

  • Wir träumen von einer Stadtkirche Germering,
  • in der wir getragen von der Frohen Botschaft Jesu Christi gemeinsam Hand in Hand
    als einzelne und als Pfarrgemeinden St. Cäcilia, St. Martin und St. Johannes Bosco
    unterwegs sind auf dem Weg zu einem gelingenden Leben,
    Haupt- und Ehrenamtliche, Frauen und Männer, Kinder und Jugendliche, Alte und Junge.
    Wir arbeiten an einer Stadtkirche Germering,
    in der wir aus dem Glauben Kraft und Lebensmut schöpfen
    und anderen vom Grund unserer Hoffnung Zeugnis geben.
    Mit Gottes Hilfe tun wir alles für eine Stadtkirche Germering,
    in der jeder einzelne spürt, wie wichtig er ist,
    und wie wertvoll und willkommen alle sind, die nach Heimat und Lebenssinn suchen.
    In Jesus Christus wissen wir uns verbunden mit allen Christen in unserer Stadt.

Wir wollen alle Menschen unserer Umgebung in den Blick nehmen.

  • Das einstmalige In-die-Kirche-Hineinwachsen ist keine automatische Gegebenheit mehr,
  • da wir als Menschen immer auf dem Weg und unterwegs sind. Somit gehört der ständige
  • Aufbruch zu unserem Leben dazu, und deshalb wollen wir unseren Blickwinkel nach außen
  • über unsere Gottesdienstgemeinde hinaus erweitern. Wir nehmen insbesondere die vielen
  • Belastungen und den dadurch entstehenden Zeitmangel wahr und ebenso, dass Kirche bei
  • jedem einzelnen einen unterschiedlichen Stellenwert einnimmt. Manche beanspruchen Kirche
  • als „Dienstleister" in bestimmten Lebenssituationen. Unabhängig davon, ob Menschen sich
  • in unserer Stadtkirche punktuell oder dauerhaft einbringen oder auch nur kurzen Kontakt
  • suchen, bringen wir ihnen Wertschätzung entgegen. Es liegt uns ein wohlwollender,
  • wertschätzender, direkter und ehrlicher Umgang untereinander am Herzen. Dazu gehört
  • auch, dass wir nicht ständig die Gleichen als Lasttiere ausnutzen und Menschen nur unter
  • dem Aspekt ansprechen, was sie uns nützen, sondern vielmehr unter dem Aspekt, was sie
  • brauchen. Wir vertrauen darauf, dass Menschen selber spüren, dass das Gemeindeleben
  • aus Geben und Nehmen besteht. Kirche will individueller Begleiter sein, so dass jeder
  • einzelne als Individuum wahrgenommen und als wertvoll und einzigartig angenommen wird.
  • Wir berücksichtigen die gesellschaftliche Situation und fördern ein zeitgemäßes Miteinander,
  • bei dem Menschen mit ihren Talenten gefördert werden und Lob vor Kritik steht.

Wir stehen für Jugend-, Kinder- und Familienseelsorge.

Wir nehmen die Gegenwart zukunftsorientiert wahr und legen einen Schwerpunkt bewusst auf
die Sorge um Kinder, Jugendliche und Familien (auch in ihrer Vielfalt). In ihnen wissen wir die
Zukunft unserer Kirche; sie sind es uns wert, gestärkt, gefördert und unterstützt zu werden, ohne
dabei Senioren, Alleinstehende und Menschen in unterschiedlichsten Lebensformen und -phasen
aus dem Blick zu verlieren. Dabei ist es uns ein Anliegen, dass verschiedene Generationen nicht
getrennt, sondern übergreifend vereint werden und zusammengehören.

Wir wollen Heimat sein, Heimat geben und Heimat erhalten.

Heimat kann einerseits als ein bestimmter, fester Ort verstanden werden, an dem wir vertraute
Menschen treffen (z. B. Gottesdienstgemeinde in unserer Kirche), an dem wir bekannt sind und an
dem wir uns seelisch zuhause fühlen. Andererseits muss diese Heimat nicht zwangsläufig an einen
festen Ort gebunden sein; Heimat kann auch das Zusammenkommen von Menschen sein, die ein
bestimmtes, gemeinsames Anliegen, Sorgen oder Interessen teilen. Hierbei sind das Kennenlernen
neuer Menschen und das In-Kontakt-Bleiben wichtige Aspekte, ebenso wie der Erhalt bestehender
Traditionen. Somit fungiert die Stadtkirche Germering als eine Art große Familie, die Menschen
ein „Zuhause" bietet und dieses erhält und den Kontakt zu denen sucht, die „an anderen Orten"
leben. Beiden Aspekten von Heimat gemeinsam sind folgende Voraussetzungen, um die wir wissen,
und um die wir uns mühen: Unsere Stadtkirche will ein Ort sein, an dem das ganze Leben Platz hat,
ein sicherer, geschützter Zufluchtsort und Orientierungspunkt; ein Ort, wo einander zugehört wird,
wo das zur Sprache kommen darf, was uns selbst und alle anderen Menschen unserer Stadt bewegt;
ein Ort, wo man sich vom Glauben erzählt; ein Ort, der genau deswegen auch Außen- und Fern-
stehende neugierig macht und attraktiv ist.

Wir stehen für Ökumene.

Die Kommunikation nicht nur unter den katholischen Mitgliedern der Kirche soll gefördert werden,
sondern auch das größere Ganze. Das lebendige Gespräch mit allen Christen liegt uns sehr am
Herzen. Die Vielfalt an Gemeinsamkeiten, weniger die (zweifelsohne) vorhandenen Unterschiede
wollen wir dabei in den Vordergrund stellen. Wir stehen zu einer Ökumene, in der wir Christen
Germerings weiterhin nach Verbindendem suchen, und offen sind für neue Wege, die Freude an
Jesus Christus auch in der Öffentlichkeit gemeinsam zu zeigen.

Wir wollen offen bleiben und neue Räume schaffen.

Wir wollen uns auf eine Vielfalt von Gottesdienstformen einlassen und darauf vertrauen, dass sie
auch generationsübergreifend ansprechend sind. Wir wollen geistig und spirituell offen bleiben und
auch neue Formen gottesdienstlichen Feierns entwickeln, die am jeweiligen Bedarf orientiert sind.
Wichtig ist hierbei, Kirche attraktiv zu gestalten und die Frohe Botschaft in zeitgemäßer und ver-
ständlicher Form freudig zu verkünden. Wir wollen andere Menschen ansprechen, aufnehmen und
einbinden. Wir wollen uns und allen Menschen Horizonte weiten und Räume eröffnen und dabei
den Kernpunkten unseres Glaubens (Inhalte und Spiritualität) oberste Priorität einräumen.

Wir lassen uns von Not anrühren und stehen für Caritas und Diakonie ein.

Als weiteren Kernpunkt unserer Kirche verstehen wir soziale Verantwortung. Wir sehen unsere
Stadtkirche als Gemeinschaft derer, denen Sorgen und Nöte anderer wichtig sind. Wir mühen uns
daher um gemeinschaftsstiftende und nachgehende Seelsorge, das heißt aufmerksam sein, Nöte,
Ängste und Sorgen der Menschen wahrnehmen und professionelle Hilfe leisten oder vermitteln.

Vom Pfarrverbandsrat beschlossen am 3. März 2012.